Lehrausgang Gedenkstätte Mauthausen 8B und 9D
06.10.2020. Mauthausen. Wo noch vor so kurzer Zeit unzählige Verbrechen geschahen, erstrahlt jetzt neues Leben in voller Blüte – die Plätze des Grauens sind mit Gras überwachsen und die Landschaft scheint viel zu friedlich für die unmenschlichen Taten, die hier begangen wurden.
Am Beginn der Führung gibt es noch vereinzelte Gespräche, bei den Denkmälern tauscht man sich noch aus, doch je weiter die Gruppen in das Innere des ehemaligen Konzentrationslagers vordringen, desto leiser wird es, und zuletzt verstummt auch das entsetzte Geflüster. Nun ist man ganz mit der Verarbeitung des Gehörten und Gesehenen beschäftigt, was an Ort und Stelle unmöglich scheint. Viel zu schnell kommen die Informationen, um sie sickern zu lassen. Man kann sie kaum erfassen, da wird man schon in das nächste Geschehen hineingerissen und versucht zu verstehen, was in unserer Geschichte vor sich ging.
Der Besuch dieser Gedenkstätte lässt sich sehr schwer in Worte fassen, da eine Vielzahl an Emotionen dadurch ausgelöst wurden und gleichzeitig jede/r so anders fühlt. Einiges jedoch betrifft uns alle gleichermaßen:
Dieser Lehrausgang hat jede/n herausgefordert sich zu erinnern, wie unsere Vergangenheit aussah und wieder vor Augen geführt, wie wertvoll unsere Gegenwart ist. Auch wenn wir unseren Alltag nach dem Besuch in Mauthausen weiterleben können, werden wir bestimmt nicht vergessen, was vor gar nicht langer Zeit an keinem fernen Ort geschehen ist. Diese Ereignisse beeinflussen und prägen das Leben unserer Gesellschaft immer noch, mehr oder weniger bewusst.
Agnes 8B