Lehrausgang ins Haus der Geschichte Österreich
Am Mittwoch, den 24. April besuchten wir mit unserem Klassenvorstand, Herrn Prof. Vyhnalek, das Haus der Geschichte am Heldenplatz. Dort angekommen wohnten wir noch einer Kranzniederlegung am Äußeren Burgtor durch die Mitglieder der österreichischen Bundes-regierung bei, die anlässlich der Wiedererrichtung der Republik stattfand. Anschließend begann dann unsere Führung durch die Ausstellung „Nur die Geigen sind geblieben. Alma & Arnold Rosé.“
Die Ausstellung brachte uns das Leben von Vater und Tochter Rosé näher. Unter anderem lernten wir, wie sich der Alltag für jüdische StaatsbürgerInnen nach dem Anschluss veränderte. Unsere Museumsführerin erzählte uns zum Beispiel, dass die Familie Rosé mit der Familie Mahler verwandt war, da Arnold Rosé Justine Mahler heiratete. Als Tochter der beiden war Alma Rosé die Nichte von Gustav Mahler. Arnold war ein sehr berühmter Geiger und spielte auf einer Stradivari, welche heute noch in den größten Konzertsälen zu hören ist. Seine Tochter spielte auf einer Guadagnini.
Während der Führung erfährt man auch sehr viel darüber, wie Juden damals sukzessive aus ihren Jobs verdrängt und in weiterer Folge in Konzentrationslager deportiert wurden. Im Fall von Arnold Rosé sah das so aus, dass er zunächst beurlaubt und später dann zwangspensioniert wurde. Ein dementsprechendes Dokument ist in der Ausstellung auch zu sehen. Es wurde vom damaligen Staatsoperndirektor verfasst und unterschrieben.
Zudem erfuhren wir von der Flucht der Famile Rosé nach London und dass es dort schwierig war, Arbeit zu finden, da es viele ausgewanderte MusikerInnen gab. Deshalb entschloss sich Alma, in die Niederlande zu reisen, um dort Geld zu verdienen, welches sie dann ihrem Vater nach London schickte. Im Dezember 1942 wurde sie jedoch in Frankreich aufgegriffen und nach Auschwitz gebracht. Dort gründete sie ein Frauenorchester und stellte viele inhaftierte Musikerinnen ein, unter anderem auch Frauen, die kaum spielen konnten. Sie nahm weibliche Gefangene aber nicht nur in das Orchester auf, sondern beschäftigte sie auch als Notenschrei-berinnen. Somit rettete sie sehr vielen Häftlingen das Leben. Leider verstarb Alma Rosé tragischerweise im Jahre 1944 in Auschwitz.
Nach dieser Führung besuchten wir noch eine weitere Ausstellung, in der uns unsere Museumsführerin noch einiges über das Österreich der Nachkriegszeit erzählte. Damit endete unser Lehrausgang, und wir wurden vor dem Haus der Geschichte entlassen.
Alexander Sengstschmid, 7c