26. Februar 2018

Lehrausgang der 5c ins Haus der EU

Bericht 1

Im Rahmen des GW-Unterrichts besuchten wir, die SchülerInnen der 5c, am Montag, den 29. Jänner 2018 mit Herrn Professor Vyhnalek das Haus der Europäischen Union in der Wipplingerstraße 35. Dort wurden wir um ca. 11.00 Uhr von einem Mitarbeiter, Herrn Mag. Kühr, em-pfangen. Er führte uns ins obere Stockwerk und begann dann, uns einige Grundinformationen zum Haus der Europäischen Union und zur EU im Allgemeinen zu erzählen.

Das Haus der Europäischen Union in Wien besteht aus drei Stockwerken, wurde 2009 vom EU-Parlament gekauft und dient als Vertretung des Europaparlaments. Es ist ein Ort, an dem Informationen über die EU zur Verfügung gestellt werden. Es sind auch einige Büros vorhanden, die bei Bedarf von EU-Abgeordneten genutzt werden können, sofern sich diese in Wien aufhalten. EU-Häuser wie das in Wien gibt es in allen 28 Mitgliedstaaten. In größeren Ländern wie zum Beispiel Deutschland gibt es sogar mehrere in verschiedenen Städten. Außerdem befindet sich im Haus der Europäischen Union ein großer Saal, der für diverse Veranstaltungen genutzt werden kann.Nach dieser kurzen Einführung folgten einige Fakten über das Europaparlament. Dieses hat seine Sitze in Straßburg, Brüssel und Luxemburg. Hier werden die Gesetze beschlossen, die künftig in der EU gelten sollen. Aktuell besteht das EU-Parlament aus 751 Abgeordneten aus den 28 Mitgliedstaaten. Die Anzahl der Abgeordneten pro Land hängt von seiner Bevölkerungszahl ab. Da Österreich einen Abgeordneten verloren hat, als Kroatien der EU beigetreten ist, hat es derzeit 18 Mandatare. Im Mai 2019 wird es erneut EU-Wahlen geben. Das bedeutet, dass in jedem Land direkt neue Abgeordnete gewählt werden.

Als nächstes erklärte uns unser Führer mithilfe einer Grafik den Zusammenhang zwischen Kommission, EU-Parlament und Ministerrat. Wenn die EU-Kommission merkt, dass es in der EU einer neuen Regelung bedarf, kann sie dem EU-Parlament und dem Ministerrat diese Gesetzesvorschläge zur Abstimmung vorlegen. Außerdem ist die Kommission die „Hüterin der Verträge“, für die Verwaltung zuständig und vertritt die EU nach außen. Die EU-Kommission besteht aus 28 Kommissionsmitgliedern, also einem aus jedem EU-Land. Der österreichische Kommissar heißt Johannes Hahn. Nachdem ein Vorschlag von der Kommission eingegangen ist, wird dieser im Ministerrat, auch Rat der Europäischen Union genannt, diskutiert. Im Ministerrat sitzen die Minister aller 28 EU-Länder. Je nachdem, welches Thema diskutiert wird, kommen beispielsweise alle Finanzminister zusammen. Schlussendlich wird im EU-Parlament darüber abgestimmt, ob das neue Gesetz zustandekommen soll.

Die nächste Thematik, die uns näher gebracht wurde, ist der gemeinsame Markt beziehungs-weise Binnenmarkt der EU. Innerhalb der EU-Grenzen herrscht freier Dienstleistungs-, Per-sonen-, Waren- und Kapitalverkehr. Zur Schaffung dieses Binnenmarkts war es notwendig, einige Schranken zu beseitigen, die dem freien Personen- und Warenverkehr im Wege standen. Dadurch konnten Unternehmen ihre Geschäftsbereiche ins EU-Ausland ausdehnen, was zur Folge hatte, dass die Preise stark sanken und Konsumenten eine größere Auswahl haben. Außerdem gibt es seit dem Schengener Abkommen keine Passkontrollen mehr innerhalb der EU.

Zum Schluss hat uns Herr Mag. Kühr noch einige Vorteile der EU erklärt. Dazu gehören beispielsweise die Abschaffung der Roaminggebühren, die freie Wahl des Strom- und Gasversor-gers, Preissenkungen bei Telefonaten, der internationale EU-Notruf mit der Kurzwahlnummer „112“, die EU-Krankenversicherung, die mit Ausnahme Frankreichs und Belgiens überall gilt, sowie die Fluggastrichtlinien bei Überbuchung und Verspätungen. Außerdem wurden in der gesamten EU einheitliche Normen eingeführt, so etwa Normen für Traktorensitze, die Allergen-verordnung oder Normen für Handystecker.

Um 12.30 Uhr endete unser Lehrausgang. Ich denke, ich spreche für die gesamte Klasse, wenn ich sage, dass der Besuch im Haus der Europäischen Union eine bereichernde Erfahrung war. Insbesondere in Hinblick auf die EU-Wahlen 2019 ist es für zukünftige Wahlberechtigte wie uns von großer Bedeutung, über die EU informiert zu werden. Ich weiß nach diesem Ausflug deutlich besser über die EU Bescheid und bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, an dieser Führung teilzunehmen.

Ella Deitemyer, 5c

 

Bericht 2

Wir, die SchülerInnen der 5C, haben bei unserem Besuch im Haus der Europäischen Union sehr viel Neues erfahren. Die Europäische Union hat 28 Mitgliedsstaaten, in 19 von ihnen gilt der Euro als Währung. Als letztes Land ist Kroatien am 1. Juli 2013 der EU beigetreten. Österreich ist seit 1995 Mitglied. In jedem der EU-Staaten befindet sich mindestens ein „Haus der EU“. Das österreichische hat drei Stockwerke und befindet sich in Wien im ersten Bezirk in der Wipplinger Straße 35, in un-mittelbarer Nähe des ehemaligen Gebäudes der Wiener Börse. Das Haus der EU hat montags bis frei-tags von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet und ist mit Straßenbahn- und Buslinien gut erreichbar.

Insgesamt hat das Europäische Parlament 751 Abgeordnete, wobei sich diese Zahl durch den Brexit auf 705 Abgeordnete reduzieren wird. Davon sind derzeit 18 Mandatare aus Österreich. Im österreichischen Parlament gibt es dagegen insgesamt 183 Abgeordnete. Die Abgeordneten werden regel-mäßig neu gewählt. Die nächste Wahl wird im Mai 2019 stattfinden. Auch die österreichischen De-legierten werden dann gewählt.

Arbeiten im österreichischen Parlament fünf oder mehr Abgeordnete zusammen, so wird das als
„Klub“ oder auch „Fraktion“ bezeichnet. Klubs beziehungsweise Fraktionen haben ein größeres Mit-spracherecht im Parlament. Außerdem haben sie die Möglichkeit, Förderungen zu erhalten.

Die drei Standorte des Europäischen Parlaments sind Straßburg, welches der wichtigste ist, Brüssel und Luxemburg. In Straßburg findet zwölfmal jährlich eine viertägige Sitzung statt, bei der alle Ab-geordneten anwesend sein müssen.

Die EU umfasst auch einige Überseegebiete außerhalb von Europa und hat insgesamt etwa eine halbe Milliarde Einwohner. Der EU-Binnenmarkt ist der größte gemeinsame Wirtschaftsraum der Er-de. Die am meisten verbreiteten Sprachen darin sind Englisch, Deutsch und Französisch. 2012 wur-de die EU mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Nun zu den Anfängen der Europäischen Union, die bis in die 1950er-Jahre zurückgehen, als sechs Staaten die „Europäische Wirtschaftsgemeinschaft“ (EWG) gründeten. Diese wurde am 25. März 1957 von Belgien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Luxemburg und Deutschland mit den „Römischen Verträgen“ geschaffen. Heute bemüht sich die EU durch ihre „Gemeinsame Außen- und Si-cherheitspolitik“ (GASP) um ein gemeinsames Auftreten gegenüber Drittstaaten.

Nun zur Wirtschaft der Europäischen Union. Wie oben erwähnt, weist die EU den größten Binnenmarkt der Erde auf. Das Einkommen pro Kopf schwankt dennoch stark und ist in Nordeuropa deutlich höher als in Westeuropa. Die wichtigsten Wirtschaftssektoren bilden die Industrie und Dienst-leistungen, während die Landwirtschaft nur einen kleinen Teil beiträgt.

Abgesehen vom Europäischen Parlament gibt es auch die Europäische Kommission, in welcher jedes EU-Land nur ein Mitglied entsendet. Die Europäische Komission hat vier Hauptaufgaben. Sie ist zuständig für das Wettbewerbsrecht beziehungsweise Antikartellgesetze, unterbreitet dem Europäischen Parlament Gesetzesvorschläge, vertritt die Union nach außen und sorgt dafür, dass EU-Rechte überall in der Union angewandt werden.

Im Großen und Ganzen hat mir der Ausflug ins Haus der EU sehr gut gefallen.

Milena Dörfler, 5c